Sprachenrede Zungengebet biblisch oder falscher Geist?

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Sprachenrede und Zungengebet im Licht der Bibel betrachtet

Eine für die Charismatische Bewegung gängige und typische Praxis sind Sprachenrede oder auch "Zungengebet" genannt. Dies wird als eine Geistesgabe angesehen, die den Gläubigen befähigen soll, in einer fremden, unbekannten Sprache zu reden oder zu beten. Man beruft sich z.B. auf Römer 8,26-27 und auf 1. Kor. 14,4 (Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst).

Bewirkt der heilige Geist im Christen, dass er eine unverständliche Sprache von sich gibt?

Um die Lehre des Sprachengebetes aufrecht zu begründen, werden durch die charismatische Bewegung allerlei Bibelverse herangezogen. Diese bedürfen jedoch genauer Überprüfung, ob sie wirklich das lehren, wie es von den Freunden des Zungengebetes behauptet wird.

In Römer 8,26-27 geht es z.B. gar nicht um ein Gebet in einer fremden unverständlichen Sprache. Im Kontext des Kapitels geht es dort um Bedrängnisse und Christenverfolgung, der auch Paulus im besonderen Maße ausgesetzt war. So schreibt er in Röm. 8,26-27, dass Christen angesichts dieser Schwachheit Hilfe vom heiligen Geist bekommen, wenn sie nicht wissen, wie sie beten sollen. Von einem Reden oder beten in unbekannten Sprachen steht dort nichts geschrieben.

Im 1. Kor. 14 wird von Paulus die Weissagung (Lehre und Erbauung der Gemeinde) der Sprachenrede gegenübergestellt. Aus diesem Kapitel werden durch die charismatische Bewegung einzelne Verse entnommen, um deren Praxis der Zungenrede/ des Sprachengebetes biblisch zu belegen.

z.B. 1. Kor. 14,2 Denn wer in Sprachen redet, der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht es, sondern er redet Geheimnisse im Geist.

Dies wird von vielen Charismatikern wie eine Aufforderung für das Gebet in unverständlichen Lauten oder Sprachen aufgefasst. Wenn wir den Gesamtzusammenhang des Kapitels betrachten, ergibt sich jedoch ein ganz anderes Bild!.

10 Kritikpunkte am charismatischen Sprachen- bzw. Zungengebet im Licht der Bibel

1) Der charismatische Zungenbeter erbaut sich selbst unter Berufung auf 1. Kor 14,4.

Bei den Geistesgaben und bei allem, was der Christ macht, geht es aber um die Erbauung und den Dienst an der Gemeinde (1. Kor 12,7) und um die Verherrlichung des Herrn Jesus (z.b. Eph 1,2-6)!

2) Der charismatische Zungenbeter beruft sich auf das Reden von Geheimnissen für Gott im Geist (nach 1. Kor. 14,2). Damit wird begründet, dass es in Ordnung sei, wenn das Gebet in einer unverständlichen Sprache gesprochen wird, die niemand verstehen kann.

Im Gesamtkontext des Kapitels 1. Kor. 14 wird aber deutlich (siehe das Video dazu), wie nutzlos das ist und es wird immer wieder betont, dass wir mit dem Verstand wissen, erkennen und prüfen sollen, was wir sagen, denken und beten, insbesondere in der Gemeinde. (Vgl. z.B. 1. Kor. 14,18-20)

3.) Es fehlt ein Ausleger für das Übersetzen der fremden Sprache Vgl. 1. Kor. 14,16+14,26-28.

Ohne Ausleger ist so eine Gebetspraxis fruchtleer (1. Kor. 14,14), unsinnig, nutzlos und stiftet Verwirrung in der Gemeinde (1. Kor. 14,23).

4) Der charismatische Zungenbeter praktiziert sein Sprachengebet oft für sich alleine zu Hause.

In 1. Kor. 14 geht es jedoch im Kontext darum, dass wir die Geistesgaben in der Gemeindeversammlung, zur Auferbauung des Leibes Christi, einbringen. (z.B. 1. Kor. 14,5+14+19)

5) Das Gebet in fremden Sprachen war von Gott zu Beginn des Gemeindzeitalters als ein Zeichen für die Ungläubigen eingesetzt, siehe 1. Kor. 14,22, insbesondere für die ungläubigen Israeliten (1. Kor. 14,21)

In der charismatischen Bewegung wird diese Gabe für Gläubige (zur Selbstauferbauung) missbräuchlich angewendet.

6) Anhänger der charismatischen Bewegung streben vorrangig oder schwerpunktmäßig nach effektvollen Geistesgaben und Geisteswirkungen, wie Beten in fremden Sprachen, besondere Zeichen, Visionen, Wunderheilungen etc.

Die Bibel mahnt uns dagegen, zuerst nach den vorzüglicheren Gaben (siehe 1. Kor. 12,31) zu streben wie Liebe (1. Kor. 13), Demut, Unterordnung, Gehorsam, wachsende Gottes-/Jesuserkenntnis, Geist des Dienens in der Gemeinde und außerhalb etc...

7.) Der charismatische Zungenbeter hält sich durch die Erfahrung der Geistestaufe (Taufe im heiligen Geist, durch Handauflegung) und die als Beweis der besonderen Geist-Erfüllung angestrebten effektvollen Gaben wie Beten in fremden Sprachen für besonders "geisterfüllt".

In Wahrheit wird der Geist Gottes durch unbiblisches Vorgehen betrübt und gedämpft. Unbiblische Praktiken bringen uns von Gott weg oder halten uns fern von ihm. Sie fördern das eigene Fleisch, anstatt den Christen im biblischen Glauben fest zu machen.

8) In der charismatischen Praxis wird für effektvolle Geistesgaben öffentlich geworben und es werden bestimmte Gaben (wie Sprachenrede) besonders herausgehoben.

Von der Bibel her sind aber alle Geistesgaben (und alle Geschwister, egal welche Gaben sie haben) gleichwertig vor Gott. Keine Gabe ist besonders hervorgehoben oder macht uns besonders „geistlich“ oder zu einem besseren Christen. Alle Gaben sind zum allgemeinen Nutzen gegeben (1. Kor. 12,7), zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gemeinde.

9) In der charismatischen Praxis wird, im Zusammenhang mit der charismatischen Geistestaufe gezielt um die Gabe des Zungengebetes für jeden neuen „Geistgetauften“ gerungen und gebetet.

In der Bibel steht dagegen, dass der heilige Geist jedem echten Christen die Geistesgaben austeilt, wie ER will (1. Kor. 12,11) also nicht, wie es der Mensch gerne hätte!

10) In der charismatischen Praxis wird ignoriert, dass die Taufe im Heiligen Geist in dem Moment der Bekehrung eines Menschen zu dem Herrn Jesus (Verbunden mit Sündenerkenntnis, Wiedergeburt und Erkenntnis der Wahrheit) stattfindet:

Siehe, z.B. Eph. 1,13 In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung

Dem Herrn Jesus allein sei alle Ehre! Tobias
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