Charismatische Bewegung vs. Lehre der Bibel; Der wesentliche Unterschied

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Der Unterschied zwischen der Charismatischen Bewegung und der Lehre der Bibel

Dies ist ein Auszug aus einem Mail-Austausch bezüglich der Lehren und Praktiken der Charismatischen Bewegung. Es geht dabei um den wesentlichen Unterschied der Lehre der Charismatischen Bewegung zur Lehre der Bibel. Es geht auch um die Frage, wie die Christen gemäß der Bibel beten, in welcher Haltung sie das machen und wie sie mit Leid umgehen.

Die Bibel lehrt uns sehr Vieles und Vielschichtiges zum Thema Leid und nach meiner Überzeugung ist der Ansatz der charismatischen Bewegung zu diesem Thema nicht ganz der gottgewollte Ansatz. Auf Dauer ist es auch nicht der wirklich hilfreiche Ansatz für uns.

Die charismatische Bewegung ist in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus der sogenannten Pfingstbewegung hervorgegangen. Die Pfingstbewegung gibt es ca. seit Anfang des 20. Jahrhunderts, also seit gut 100 Jahren.

Zur Geschichte der Pfingst- und Charismatischen Bewegung empfehle ich das Buch Angriff auf die Wahrheit von Georg Walter, das gibt es gratis als PDF Buch im Internet, z.B. auf der Seite Apologia.info

Georg Walter war selbst in dieser Bewegung, kennt sie aus erster Hand und hat später die Pfingst- und Charismatische Bewegung sehr sorgfältig anhand der Bibel geprüft und dann Bücher darüber geschrieben.

Wie gerät ein Mensch in die charismatische Bewegung hinein?

Oft kommen Christen, die besondere geistliche Erfahrungen und Erlebnisse suchen, in die charismatische Bewegung hinein. Manchmal sind es auch Menschen, die aufgrund von persönlichem Leidensdruck Befreiung suchen und mit der Weise, wie Gott mit ihnen bisher gehandelt hat, nicht ganz zufrieden sind.

Der markanteste Unterschied von Charismatik zur Lehre der Bibel

Der markanteste Unterschied der charismatischen Bewegung zum biblischen Christsein ist, dass man dort nicht allein auf die Heilige Schrift vertraut, was das Reden Gottes anbelangt. In der charismatischen Bewegung werden dem Wort Gottes, der Bibel außerbiblische Botschaften hinzugefügt. Die außerbiblischen Botschaften oder Erkenntnisse kommen meist durch Hören auf persönliche Sinneswahrnehmungen, innere Bilder, Eindrücke oder prophetische Eindrücke anderer Menschen zu Stande.

Das charismatische "Hörende Gebet"

Ein Beispiel für solche außerbiblischen Sinneswahrnehmungen ist das charismatische "Hörende Gebet". Bei dieser Art von Gebet hört der Betende auf inneren Eindrücke, Bilder, Erkenntnisse, die dann in Bezug auf ein persönliches Gebetsanliegen oder eine Frage, die der Betende an Gott hat, gedeutet werden. D.h., ein charismatischer Christ hat ein Anliegen, beispielsweise die Genesung von einem Leiden, dann praktiziert er das "Hörende Gebet" und wartet dann solange, bis in ihm eine Erkenntnis oder ein Bild hoch kommt, das dann als Antwort Gottes interpretiert wird.

Charismatische Art zu beten: "Das Proklamieren"

Ein weiteres Kennzeichen der Charismatik ist das proklamierende Beten. Dabei schlüpft der Betende in eine gottähnliche Rolle. D h. er betet so im Glauben, also würde sich alles, wofür er betet selbstverständlich erfüllen. Nicht selten werden solche Gebete dann sehr oft wiederholt und damit deren Erfüllung in der Macht der Worte des Beters eingefordert, als habe der Betende selbst die Macht, die Ergebnisse nach eigenen Vorstellungen zu "manifestieren".

Diese charismatische Art des Betens und des vollmächtigen Proklamierens finden wir in der Bibel, insbesondere in der Lehre für die heutige Gemeinde Jesu nicht.

In welcher Haltung betet ein biblischer Christ?

Ein biblischer Christ betet stets in Demut zu dem allmächtigen Gott. Er nimmt dankbar vom Herrn alles an, was ihm wiederfährt, auch dann, wenn es mit Leiden verbunden ist. Er vertraut vollkommen auf Gott und legt alles Geschehen in Gottes Hände, d.h. er vertraut darauf, dass Gott alle Gebete so erhört, wie es exakt im göttlichen Sinn ist. Das bedeutet auch, dass er nicht automatisch ein bestimmtes Ergebnis von Gott erwartet oder einfordert, z.B. die Heilung von einem Leiden. Sondern er vertraut vollkommen auf Gottes souveränes Handeln, der manchmal ein Leid oder eine Bedrängnis wegnimmt, der den Christen oft aber auch Leid und Bedrängnisse belässt und ihn hindurchträgt zu einem guten Ziel.

2. Thessalonicher 1,5-7 [Bedrängnisse und Verfolgungen sind] [Bedrängnisse und Verfolgungen sind] ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet; 6 wie es denn gerecht ist vor Gott, dass er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt, 7 euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht

Die Annahme von Leid

Der biblische Christ weiß, dass der Weg bis hin zur Vollendung im Himmel oft mit Leid verbunden ist und betet in demütiger Einstellung und in dem Bewusstsein, dass alle Dinge, die einem Christen geschehen, ihm zum Besten dienen. So ist es in Römer 8,28 verheißen:

"Alle Dinge, alle Geschehnisse dienen denen, die Gott lieben zum Besten" einschließlich allen leidvollen Erfahrungen. D.h. ein biblischer Christ ist im Herzen bereit oder sollte zumindest bereit sein wollen, Verfolgung, Krankheit und allerlei persönliche Schwächen von Gott anzunehmen und in Demut damit zu leben, falls Gott dem Christen diese Schwäche belassen möchte.

So gesinnt war auch Paulus, den wir stets als Vorbild nehmen sollen, nachdem er um Befreiung von einem Leiden gebetet hatte, das Gott ihm aber belassen hatte, damit er nicht hochmütig wurde:

2. Korinther 12,7-10 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

Die Bibel: Vollständig und voll genügsam

In dem geschriebenen Wort Gottes, der Bibel steht, dass die Bibel als Lehre für die Christen voll genügsam ist. Die Bibel ist seit dem 1. Jh., mit Vollendung des Buches Offenbarung vollständig und abgeschlossen. Die Bibel beinhaltet alles an Informationen, die wir von Gott hören und wissen müssen. Immer wieder versucht der Satan, die Menschen entweder von der Bibel abzuhalten oder den wiedergeborenen Christen durch außerbiblische Lehre Verführung zukommen zu lassen.

Aber nach dem Wort Gottes sind wir mit der Bibel zu hundert Prozent versorgt mit allen Informationen und allem Rat, den wir von Gott brauchen:

2. Timotheus 3,16-17 Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.

Täuschung und Verführung durch dämonische Einflüsse

Auch wird in der Bibel an vielen Stellen vor Hinzufügungen (oder Weglassungen) zu dem geschriebenen Wort Gottes sehr eindringlich gewarnt. Durch viele Praktiken der charismatischen Bewegung wird eine Tür für Hinzufügungen zu dem Wort Gottes geöffnet. Es ist ein wenig vergleichbar wie in der Esoterik, wo sich Menschen durch Meditation im Verstand ausschalten lassen und dann empfänglich werden für dämonische Botschaften. Durch außerbiblische Wahrnehmungen und Eindrücke nehmen charismatische Christen Informationen als Gottes Reden an, die nicht aus der Bibel kommen. Auf diese Weise wird in ihnen ein Informationskanal geöffnet, der nicht aus dem Geist Gottes kommt. Durch diese geöffnete Tür gelangt eine gefährliche Mischung aus biblischer Wahrheit, Halbwahrheiten zusammen mit Irrlehre/Verführung in den charismatischen Christen hinein.

Der Satan verkleidet sich gerne als ein "Engel des Lichts" (2. Korinther 11,14).

So hören sich die charismatischen Lehren auf den ersten Blick daher ganz geistlich an und deshalb fallen viele Geschwister auf diese Lehren herein. Das ist also der wesentliche Unterschied. Ein biblischer Christ liest immer wieder die Bibel, betet und vertraut in allen geistlichen Fragen allein der Heiligen Schrift. Durch beständiges Bibellesen gewinnt der Christ immer mehr an Unterscheidungsvermögen und kann mit der Zeit erkennen, welche Lehre aus dem Wort Gottes kommt und welche nicht. Daher ist das beständige Bibellesen und das Hören von bibeltreuer, nicht charismatischer Lehre für uns Christen der Beste Schutz vor außerbiblischen Verführungen.

Ein charismatischer Christ liest auch seine Bibel und betet und vertraut auch der Bibel. Aber im Unterschied zur biblischen Lehre vertraut er nicht der Bibel allein, sondern zusätzlich auch inneren Eindrücken oder Botschaften von außerbiblischen Quellen.

Die charismatische "Geistestaufe"

Ein weiterer, wesentlicher Unterschied in der Charismatik ist, dass die meisten Charismatiker sich durch Händeauflegen einer "Geistestaufe" unterziehen. Diese wird mit Stellen in der Apostelgeschichte begründet, die gar nicht auf die Christengemeinde der heutigen Zeit anwendbar sind.

Bei der charismatischen Geistestaufe empfangen charismatische Christen zusätzlich zu dem Geist Gottes, der durch ihre Bekehrung zu Jesus in ihnen ist, einen anderen Geist, der von unten, d h. nicht von Gott ist. Auf diese Weise wird ihr Bewusstsein vernebelt. Sie verlieren ein Stück weit die klare Erkenntnis des Wortes Gottes und öffnen sich für außerbiblische Lehren und Praktiken (wie z.B. das o.g. "Hörende Gebet" oder das "Proklamieren").

Geistliche Kampfführung der Charismatik

Typisch für die charismatische Bewegung ist auch, dass dort laufend Geister ausgetrieben und Dämonen bekämpft werden. Es wird auf diese Weise versucht, persönliche Nöte, persönliche Belastungen eines Christen zu überwinden. Dieser Kampf gegen Geistermächte wird oft auch "Geistliche Kampfführung" genannt, in Anlehnung an Epheser 6. Auch diese Praxis ist leider eine Fehlinterpretation der Heiligen Schrift, denn die Bibel lehrt die Christen nirgends, dass sie selbst gegen Geistermächte kämpfen sollen.

Der geistliche Kampf nach Epheser 6

Gemäß Epheser 6 wissen wir, dass wir Christen uns in einem geistlichen Kampf befinden. Leider wird in der Charismatik die Art, wie dieser Kampf geführt wird, fehlinterpretiert. Der geistliche Kampf des biblischen Christen ist nicht ein eigenmächtiger oder magischer Kampf, womit durch eigene Gedankenkontrolle Mächte bekämpft werden. Sondern es geht nach Epheser 6 um einen geistlichen Kampf, in der Erkenntnis, in der Wahrheit und im Glauben und Vertrauen auf Gottes Allmacht.

Wir sollen gerüstet sein mit der geistlichen Waffenrüstung, indem wir dem Wort Gottes vertrauen und immer mehr so lernen zu denken, wie die Bibel ("das Schwert des Geistes") es uns lehrt.

Die Engelwesen sind viel mächtiger als eir Menschen und die Bibel warnt uns davor, dass wir sie bekämpfen. Ein biblischer Christ wird daher keinerlei Dämonenbekämpfung betreiben, sondern im Gehorsam auf das Wort Gottes bleiben und sich statt dessen ganz unter den Schutz des Allmächtigen Gottes und des Retters Jesus Christus stellen.

Statt also Kampf gegen das Böse ist für biblische Christen, der Wechsel in den Schutz, in das Reich des geliebten Sohnes Gottes , des Allmächtigen angesagt, wo der Christ allen Trost, allen Schutz und alle Geborgenheit findet, nach der sich seine Seele sehnt.

Die Lehre der Heiligen Schrift besagt, dass Christen, wenn sie den Herrn Jesus als ihren Retter angenommen haben, vollumfänglich mit dem Heiligen Geist erfüllt sind. Wenn nun in der Charismatik eine zusätzliche Geistestaufe vorgenommen wird, so ist das gegen die Lehre der Bibel und so kommt ein Irrgeist in den Christen (zusätzlich zu dem Geist Gottes) hinein.

Wie wirkt sich der charismatische Geist auf Christen aus?

Typische Folge der charismatischen Praktiken ist, dass Christen mit der Zeit müde werden, immer wieder die Bibel im Gesamtzusammenhang zu lesen. Es fällt ihnen durch den störenden geistlichen Einfluss schwerer, die Schrift gründlich zu studieren und sie wenden sich, weil es leichter fällt, lieber den charismatischen Praktiken des Hörens auf Gott zu.

Im neuen Testament haben wir im 2. Korintherbrief einen Hinweis darauf, wie Christen, die bereits den Herrn Jesus angenommen hatten und das Evangelium kannten, weil sie in der Lehre nicht gefestigt genug waren, einen außerbiblischen Geist, einen anderen Jesus un d e in anderes Evangelium angenommen hatten und Paulus hatte sie sehr dafür gerügt:

2. Korinther 11,1-4 Möchtet ihr mich doch ein wenig in [meiner] Torheit ertragen! Doch ihr ertragt mich ja schon. Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euc h einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau Christus zuzuführen. 3 Ich fürchte aber, es könnte womöglich, so wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, auch eure Gesinnung verdorben [und abgewandt] werden von der Einfalt gegenüber Christus. Denn wenn der, welcher [zu euch] kommt, einen anderen Jesus verkündigt, den wir nicht verkündigt haben, oder wenn ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so habt ihr das gut ertragen.

Wie komme ich aus der charismatischen Bewegung wieder frei?

Wie kommt man aus der charismatischen Bewegung wieder frei, wenn man unwissend hineingeraten ist?

Das ist, dem Herrn sei Dank, relativ einfach. Man sollte dazu sein kritsches Denkvermögen und den Geist Gottes gebrauchen, den man mit der Bekehrung zu dem Herrn Jesus und der Wiedergeburt bekommen hat. Wenn man dann mit demütiger Haltung ganz sorgfältig das Neue Testament der Bibel liest und studiert und in allen Lebensfragen immer wieder allein auf die Heilige Schrift vertraut und auf die charismatischen Praktiken ganz verzichtet, dann kommt man aus dem charismatischen Einfluss wieder frei.

Von dem "anderen Geist", den man sich durch Handauflegen oder durch Proklamieren oder durch andere charismatische Techniken und deren Lehren eingefangen hat, sollte man sich dann im Gebet vor Gott entschieden lossagen. Dann kann man sich wieder voll und ganz unter den Schutz des Heiligen, allmächtigen Gottes stellen und allein ihm vertrauen. Vor Gott sollte man dann auch um Vergebung bitten, dass man vorübergehend auf außerbiblische Quellen vertraut hat. Wenn das geschafft ist, stellt sich große innere Freude und Dankbarkeit und Gewissheit, dass man unter Gottes guter Hand geschützt ist in einem ein.

Psalm 91 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. Ich sage zu dem HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue! Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest; er wird dich mit seinen Fit tichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.

Tobias, Redaktion Lernen Fühlen Verstehen
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